Fort- und Weiterbildung

STD bei kleinen und jungen Mädchen

M. Schaffer
Universitäts-Frauenklinik Graz (Österreich)

Die Zunahme sexuell übertragbarer Erkrankungen bei Jugendlichen zwischen 13 und 19 ist in den letzten Jahre auffällig. Leider hat sich das Verhalten bei Jugendlichen, trotz verstärkter Aufklärung, nicht wesentlich geändert. "Mir kann das nicht passieren". Ca. 25% der Jugendlichen mit sexueller Erfahrung infizieren sich jährlich. Das bedeutet, dass ca. 10% aller Jungendlichen zwischen 13 und 19 Jahren an einer STD leidet. Im Kindesalter sollte man beim Auftreten sexuell übertragener Erkrankungen immer an sexuellen Missbrauch denken.

Eine Vielzahl von Erkrankungen kann durch sexuelle Aktivitäten übertragen werden. Chlamydien, Trichomoniasis, Gonorrhoe, Syphilis, Filzläuse und Scabies können bei Früherkennung und sorgfältiger Behandlung geheilt werden. Viruserkrankungen wie HPV-Infektionen, Herpes genitales, HIV-Infektionen sind nicht heilbar und können noch über Jahre auf den Sexualpartner übertragen werden.

Es ist wichtig die Jugendlichen aufzuklären, dass mit der Anzahl der Partner auch das Risiko einer Geschlechtserkrankung steigt. Durch STD kann es zu Unfruchtbarkeit, zu Entzündungen im Becken, zu Krebs und manchmal sogar zum Tod kommen.

Heilbare, nicht virale Erkrankungen

  • Chlamydien
  • Trichomoniasis
  • Gonorrhoe
  • Syphilis
  • Bakterielle Vaginosen 
  • Candidiasis 
  • Epizoonosen

Nicht heilbare, virale Erkrankungen

  • HPV
  • Herpes genitalis
  • Hepatitis B
  • HIV

Bei allen STD handelt es sich um eine Pandemie. Da sexuelle Enthaltsamkeit auf Dauer unrealistisch ist, sollte zur Prophylaxe von STD zunächst eine monogame Beziehung bzw. Beziehungen zu möglichst wenig Partnern empfohlen werden. Stellt man bei sich Symptome einer STD fest, sollte man möglichst schnell ein Arzt aufsuchen. Bei intimen Kontakten mit einem unbekannten Partner sollte das Kondom nicht fehlen.