Fort- und Weiterbildung

Münchener Symposium für Kinder- und Jugendgynäkologie
Anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Arbeitsgemeinschaft vom 23. bis 25. Oktober 2003, Frauenklinik, Klinikum Großhadern, Ludwig-Maximilians-Universität, München

Einleitung

Tagungsleitung:
Dr. med. Sabine Anthuber, Prof. Dr. med. H. Hepp und Prof. Dr. med. H.P. Schwarz

in Zusammenarbeit mit
Dr. med. Marlene Heinz und Prof. Dr. med. G.H.G. Sinnecker

Bis zum Ende der 40er Jahre des 20. Jahrhunderts werden Erkrankungen der Geschlechtsorgane von Mädchen wenig beachtet, ausgenommen genitale Fehlbildungen und Tumore. 1939 erscheint von dem ungarischen Pädiater L. Dobszay das erste Lehrbuch über Kindergynäkologie, das Anatomie, Physiologie, Pathologie und Therapie der kindlichen weiblichen Genitalorgane erstmals ausführlich beschreibt. 1940 eröffnet der Gynäkologe R. Peter an der Universitätsfrauenklinik in Prag die erste Bettenstation für Mädchen mit schweren gynäkologischen Erkrankungen, und 1953 wird an der Karls-Universität in Prag der weltweit erste Lehrstuhl für Kindergynäkologie eingerichtet. In den folgenden 20 Jahren entstehen in Europa neben den bereits in der CSSR existierenden Spezialsprechstunden ebensolche in Polen, Ungarn, der Sowjetunion und in der DDR, gefolgt von Frankreich, der Schweiz, England und Österreich.

1972 wurde die erste deutsche Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendgynäkologie unter dem Dach der Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe der DDR gegründet. Ihre Mitglieder waren 25 bis 30 aktiv in der Kinder- und Jugendgynäkologie tätige Frauenärzte aus Universitätskliniken, Bezirks- und Kreiskrankenhäusern und aus den poliklinischen Bereichen. In den folgenden Jahren begann eine systematische Fortbildung und Qualifizierung aller Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft durch zwei- bis dreimal jährlich stattfindende AG-interne Weiterbildungen. Auf dieser Grundlage entstand nach den ersten Sprechstunden 1967 in Rostock und 1968 in Berlin ein landesweites Netz von qualifizierten gynäkologischen Ansprechpartnern mit ca. 20 Spezialsprechstunden für Kinder- und Jugendgynäkologie.

Am 12. September 1978 konstituierte sich in der II. Frauenklinik der Universität München die Arbeitsgruppe Kinder- und Jugendgynäkologie der BRD, die gleichzeitig als Sektion der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe anerkannt wurde. Am 23. Oktober 1979 erfolgte die Aufnahme der AG als nationale Vertretung in der FIGIJ. Im Unterschied zur AG der DDR war die AG der BRD bereits seit Beginn ihres Bestehens auf eine intensive Zusammenarbeit von Frauen- und Kinderärzten ausgerichtet und hat damit den interdisziplinären Charakter der Kinder- und Jugendgynäkologie betont. Daher sieht auch die Satzung der AG eine paritätische Besetzung des Vorstandes mit Gynäkologen und Pädiatern vor. 1980 wurde die AG auch in der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde verankert.