Fort- und Weiterbildung

Abstracts des Münchener Symposiums für Kinder- und Jugendgynäkologie
Anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Arbeitsgemeinschaft vom 23. bis 25. Oktober 2003, Frauenklinik, Klinikum Großhadern, Ludwig-Maximilians-Universität, München

Senologie in der Kinder- und Jugendgynäkologie: Stellenwert der Mammasonographie 

1. Fragestellung:

Das zunehmende Bewusstsein für Brustgesundheit der erwachsenen Frau führt ebenfalls zu einer erhöhten Sensitivität für Brusterkrankungen im Kindes- und Adoleszentinnenalter. Entsprechend werden ungefähr 15 % der Patientinnen einer Spezialsprechstunde für Kinder- und Jugendgynäkologie wegen Auffälligkeiten der Brust vorgestellt. Ziel dieser Studie war es, die zugrunde liegenden Diagnosen zu analysieren und den Stellenwert der Mammasonographie in der weiterführenden Diagnostik zu bestimmen. 

2. Methodik:

Die retrospektive Evaluation umfasst 62 Mädchen des Alters von zwei Monaten bis 20 Jahren aus den Jahren 1997 bis 2002. Alle Mädchen wurden klinisch untersucht zur Festlegung der körperlichen Entwicklung (Tanner-Stadien, Stigmata) und nachfolgend einer standardisierten Mammasonographie zugeführt. Neben der B-Bild-Sonographie (Siemens Elegra®/Esaote-Biomedica AU5®) mit Linearschallköpfen (7,5-13MHz) erfolgt in ausgewählten Fällen eine Panoramasonographie (Siescape®).
Verlaufsbeobachtungen über mindestens sechs Monate bzw. histopathologische Ergebnisse wurden als Referenz herangezogen. 

3. Ergebnisse:

Neun physiologische Befunde versus 51 pathologische Befunde: benigne Tumoren (15), Entwicklungsstörungen unterschiedlichen Schweregrades (14), zystische Veränderungen (11), angeborene Defekte (7), Mamillensekretion ohne pathomorphologisches Korrelat (3), Abszesse (2) und Atherom (1).

Altersverteilung (Mittelwerte in Jahren): benigne Tumoren (17.3), zystische Veränderungen (15.4 ), Entwicklungsstörungen (12.6), angeborene Defekte (13.4). 

4. Schlussfolgerung:

Tumoren, Zysten, Entwicklungsstörungen und angeborene Defekte sind die häufigsten Diagnosen, die überwiegend peripubertär diagnostiziert werden können. Die nicht mit ionisierender Strahlung belastete Mammasonographie erlaubt eine zügige und sichere Identifizierung behandlungs- oder abklärungsbedürftiger Befunde mit höchster diagnostischer Sicherheit in Abgrenzung zu physiologischen Variationen der Brustentwicklung.

Dr. med. K. Bock, V.F. Duda, P. Hadji, A. Weidner, A. Ramaswamy und U. Wagner, 
Universitäts-Frauenklinik Marburg