Fort- und Weiterbildung

First Love-Ambulanz: Erfahrungsbericht einer erfolgreichen Einrichtung in Österreich

W. Grünberger,
KA Rudolfstiftung, Gynäkologisch-Geburtshilfliche Abteilung, Wien, Österreich

Weltweit wird die Diskrepanz zwischen zahlreichen traditionellen Beratungsangeboten und ungenügender Aufklärung von Teenagern beklagt. In Wien hat sich in den letzten 8 1/2 Jahren der Bedarf an einer unkonventionellen, anonymen und kostenlosen Einrichtung für Teenager durch den Besuch von über 7000 Jugendlichen der First Love-Ambulanz bestätigt.

Besonders erfreulich ist der positive feed-back: nahezu 100% der Mädchen empfinden die Erstuntersuchung angenehmer als erwartet; dies lässt lebenslange tabufreie präventive Kontrolluntersuchungen erhoffen. Wichtig erscheint uns auch die Tatsache, dass immer jüngere Mädchen First Love aufsuchen. Gerade in dieser Gruppe wird die Sexualität von den Eltern nicht akzeptiert, die Betroffenen verfügen über keinen Krankenschein und können somit etablierte Einrichtungen nicht aufsuchen.

Fast zwei Drittel aller sexuell aktiven Mädchen haben vor Erstbesuch bei First Love zumindest partiell ungeschützte Kohabitationen durchgeführt.

Beachtenswert ist auch der gesundheitspolitische Effekt von First Love im Sinne einer präventivmedizinischen Einrichtung. Da im Rahmen der Erstuntersuchung bei fast jedem zweiten Mädchen eine zumindest beratungsbedürftige Diagnose feststellbar war, konnten rechtzeitig Maßnahmen gesetzt werden, um bleibende Schäden zu verhindern.

Die First Love-Homepage (www.firstlove.at) wurde bisher von über 360.000 Interessierten besucht, wobei eine Mailbox direkte Kommunikation ermöglicht.