Fort- und Weiterbildung
Notfallmäßige Kontrazeption: Vikela
W. Grünberger
KA Rudolfstiftung, Gynäkologisch-Geburtshilfliche Abteilung, Wien (Österreich)
Seit ca. 15 Jahren steht in Deutschland das Kombinationspräparat Tetragynon für die Emergency-Contraception zur Verfügung. In Österreich, wo dieses nicht registriert ist, musste man sich mit hochdosierten Pillenpräparaten der zweiten Generation helfen.
In Tetragynon (2x2 Tbl.) ist pro Tbl. 0,5 mg Levonorgestrel und 0,1 mg Ethinyl-Estradiol enthalten. Dies entspricht der bereits 1977 von Yuzpe angegebenen Dosierung. Seit Juni 2000 ist nun in Österreich ein reines Gestagenpräparat zur postkoitalen Kontrazeption registriert. Vikela (2x1 Tbl. im Abstand von 12 Stunden) enthält 0,75 mg Levonorgestrel pro Tbl.; in Deutschland heißt das Präparat Duofem.
In der gynäkologischen Ambulanz sowie in der First Love-Ambulanz der KA Rudolfstiftung Wien wurden die Vor- und Nachteile der beiden Notfall-Kontrazeptionspräparate verglichen. Es zeigte sich für Vikela ein deutlicher Benefit. Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen und Schwindel waren geringer. Auch die Compliance bei 2x1 Tbl. anstelle von 2x2 Tbl. war besser.
Bei Therapiebeginn innerhalb von 48 Stunden nach dem ungeschützten GV kam es bislang unter Therapie mit Vikela zu keiner ungewollten Schwangerschaft.