Fort- und Weiterbildung
Warum muss das PCO-S bereits in der Pubertät erkannt und behandelt werden?
M. Sirakov, Sofia (Bulgarien)
Vor mehr als 60 Jahren haben I. Stein und M. Leventhal einen Zusammenhang zwischen den beiderseitig vergrößerten polyzystischen Ovarien und der Amenorrhoe, dem Hirsutismus und der Obesitas festgestellt. Die in der letzten Zeit durchgeführten Untersuchungen des androgenen Metabolismus, der funktionalen Aktivität der hypothalamo-hypophysären-ovarialen und der hypothalamo-hypophysären-adrenalen Achse, der Hyperinsulinämie, des Insulins und des insulinähnlichen Wachstumsfaktors haben neues Licht auf die Pathophysiologie dieses bis zum heutigen Tage noch nicht ganz geklärten Zustandes geworfen.
In dieser Ausführung werden kurz Fragen der Ätiologie, der Pathogenese, des Einflusses einiger genetischer Faktoren, des körperlichen Gewichts und die Insulinresistenz behandelt.
Das Hauptaugenmerk wird dem klinischen Bild gewidmet und hauptsächlich den klinischen Folgen und den Risikofaktoren im Zusammenhang mit PCO-S. Direkte klinische Folgen sind die Amenorrhoe, die dysfunktionalen Gebärmutterblutungen, die Infertilität, der Hirsutismus, Akne und Obesitas. Bei den Patientinnen mit PCO-S erhöht sich auch das Risiko von endometrialem Karzinom und Herz- und Gefäßkrankheiten. Das lipide Profil steht seiner Charakterisierung nach jenem bei den Männern nahe. Noch ungeklärt bleibt das mögliche Risiko hinsichtlich des Diabetes und des Karzinoms der Milchdrüse. Hier sind die Meinungen widersprüchlich. Ein kurzer Überblick über die zeitgenössischen therapeutischen Methoden wird angegeben.